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Unsere Ortsteile:
Rudelsdorf

UNSERE ORTSTEILE

Rudelsdorf

Rudelsdorf, Mühle an der Straße nach Heilsbronn, gez. F. Wegert, 1931

Der Ort wurde 1295 als „Rvdolstorf“ in einer Urkunde erstmals namentlich erwähnt, aus der hervorgeht, dass der Kastellan Rüdiger von Dietenhofen dem Eichstätter Bischof Reinboto zwei Anwesen schenkte. Diese Schenkung erhielt er am gleichen Tag als bischöfliches Lehen zurück. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Hruodolt, der Personenname des Siedlungsgründers.

Im Urbar des markgräflichen Amtes Schwabach von 1434 wurden für den Ort 1 Gut, 1 Seldengut und 1 Mühle als Besitz aufgelistet. 1623 gab es im Ort 10 Anwesen, von denen 2 Anwesen dem Kastenamt Schwabach, 1 Anwesen dem Spital Schwabach und 7 Anwesen der Reichsstadt Nürnberg unterstanden. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Rudelsdorf 12 Anwesen. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (2 Anwesen), das Spital Schwabach (1), die Reichsstadt Nürnberg (Reiches Almosen: 2, Spital- und Katharinenklosteramt: 3, St.-Klara-Klosteramt: 2) und der Nürnberger Eigenherr (von Behaim: 1, von Stromer: 1).

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rudelsdorf 14 Anwesen. Das Hochgericht südlich der Aurach übte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach und nördlich der Aurach das Oberamt Schwabach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Schwabach inne. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (1 Köblergut, 2 Leerhäuser), das Spital Schwabach (1 Gut mit Tafernwirtschaft), die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 2 Ganzhöfe; Spital- und Katharinenklosteramt: 2 Ganzhöfe, 1 Köblergut; St.-Klara-Klosteramt: 1 Leerhaus und 1 Mahlmühle), Nürnberger Eigenherren (von Behaim: 1 Ganzhof; von Stromer: 1 Ganzhof) und die Deutschordenskommende Nürnberg (1 Köblergut). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Schmiede). Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach. Zu dieser Zeit gab es 15 Untertansfamilien, von denen 5 ansbachisch waren.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rudelsdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Barthelmesaurach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Barthelmesaurach zugeordnet.
Am 1. Mai 1978 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kammerstein eingemeindet.

Quelle: Wikipedia

Reihengräber
Rudelsdorf erweist sich durch ein ausgegrabenes karolingisches Reihengräberfeld als zu den ältesten Siedlungen im Aurachtal gehörig. Auf dem Totenbuck wurden in geringer Tiefe (45-60 cm) beim Hopfenwenden in den Frühjahren 1878 und 1879 acht Gräber, 1881 ein Grab aufgedeckt. Schon früher waren dort Skelette gefunden worden. Im Dorfe wurden anlässlich von Fundamentierungsarbeiten für die Vergrößerung des Hauses von Paul Kolb im kleinen Garten neben dem Haus vier Skelette und beim Grundausheben am Haus noch zwei Skelette im Jahre 1887 aufgedeckt. In der Karolingerzeit war die Kirche, noch nicht so weit, um die einzeln und in kleinen Gruppen vorgedrungenen ersten Siedler zur Benutzung weit entfernter Pfarrfriedhöfe zu zwingen. Statt die Toten unter dem Zwang der Kirche ohne Beigaben zu bestatten, bestatteten diese ersten deutschen Siedler des Schwabacher Landes ihre Toten nach alter germanischer Sitte. Den Blick nach Osten gekehrt, der aufgehenden Sonne entgegen, wurden sie in den Gräbern auf eine Steinunterlage gebettet, wie solche im Rudelsdorfer Gräberfeld festgestellt werden konnten. Unter den Kopf war meist ein großer Stein als Ruhekissen gelegt. Der Mann erhielt sein Messer mit ins Grab, die Frau ihren Schmuck, bestehend aus Glasperlen, Ohrringen und Gewandnadeln. Die im Rudelsdorfer Gräberfeld aufgefundenen Grabbeigaben werden unter den Beständen des Historischen Vereins für Mittelfranken im Heimatmuseum Ansbach verwahrt.

Quelle: „Kammerstein. Die Burg, die Reichsministerialen, das Dorf und die Gemeinde.“, Heinrich Schlüpfinger 1981

Vielen Dank an den Geschichts- und Heimatverein Schwabach und Umgebung e.V.

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