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Südlich von Barthelmesaurach betreut der Landschaftspflegeverband Mittelfranken zwei Ausgleichsflächen. Neben einer extensiven Mähwiese entwickelt sich am Waldrand eine blütenreiche Magerwiese, auf der 2023 Laubbäume gepflanzt wurden.
Diese Fläche wird nur einmal spät im Jahr gemäht, und das nie vollständig – jeweils ein Drittel bis ein Viertel der Fläche bleibt ungemäht und dient als Rückzugs- und Überwinterungsort für Insekten. Schon jetzt tummeln sich im Sommer Heuschrecken und viele andere Insekten im Gras. Es blühen Glockenblumen, Margeriten, Kuckucks-Lichtnelken und teilweise sogar die seltenen Bergsandglöckchen.
Nicht weit entfernt, nördlich des Aurachtals oberhalb von Rudelsdorf, entwickelt die Gemeinde Kammerstein nun zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken eine Fläche mit ähnlichem Ziel. Sie kam quasi als Restfläche am Ende des Flurneuordnungsverfahrens ins Eigentum der Gemeinde. Durch extensive Mahd und gegebenenfalls das Einbringen einer Blütensaat soll eine artenreiche Magerwiese entstehen. Darüber hinaus sollen Streuobst- und Walnussbäume gepflanzt werden.
So entsteht eine lichte und strukturreiche Streuobstwiese, die Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere bietet. Die jährliche Mahd des Unterwuchses unterstützt den Artenreichtum, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Frequenz stattfindet. Der Einsatz von insektenfreundlicher Mähtechnik wie dem Doppelmesserbalken und der Verbleib von ungemähten Bereichen kommt außerdem der Tierwelt zu Gute. Die Fläche soll dann ins Ökokonto der Gemeinde Kammerstein überführt werden und kann unter anderem dazu dienen, zukünftige Bauvorhaben auszugleichen.
Eine zweite Ökokonto-Fläche soll westlich des Haager Weihers entstehen. Entlang des zulaufenden, aber meist trockenen Grabens, sollen Weiden gepflanzt werden, die dann regelmäßig auf Kopf geschnitten werden. Weiden blühen früh im Jahr und sind im Frühling wichtige Futterpflanzen für Bienen. Kopfweiden-Alleen sind optisch attraktiv und bieten auch vielen anderen, seltenen Insekten ein zu Hause. Die angrenzende Wiese soll extensiv bewirtschaftet werden.
Im Sommer fand ein Ortstermin mit Bürgermeister Wolfram Göll, dem Bauamtsleiter Wolfram Bernard, der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landschaftspflegeverband statt. Involviert waren auch Jürgen Götz, der die Fläche im Auftrag der Gemeinde bewirtschaftet, und Naturschützer Klaus Reitmayer, beide aus Haag. Die beiden Ökokonto-Projekte wurden für gut befunden, und der Landschaftspflegeverband arbeitet derzeit die Konzepte aus.
Daniel Gruber, Landschaftspflegeverband Mittelfranken / wog

