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Gemeindestraße wird gesperrt

Abschied und Neuanfang
GS Rudelsdorf-Barthelmesaurach
Gemeindestraße wird gesperrt

Die Gemeindestraße Rudelsdorf-Barthelmesaurach wird im März für wenige Nächte von 19.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr früh für jeglichen Verkehr gesperrt. Zudem wird – wie im Vorjahr – für einige Tage tagsüber Tempo 30 gelten. Diesem Vorschlag von Bürgermeister Wolfram Göll hat der Gemeinderat Kammerstein mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.

Grund für die Sperrung ist die gerade im Aurachtal besonders intensive Krötenwanderung. Im Aurachtal auf dem Gebiet der Gemeinde Kammerstein ist, wie Amphibienretterin Heidrun Albrecht im Gemeinderat berichtete, mittlerweile der bedeutendste Lebensraum für Erdkröten und andere Amphibien. „In der Gemeinde Kammerstein wurden in den letzten Jahren mehr Kröten gezählt und über die Straße getragen als im restlichen Landkreis Roth zusammen“, berichtete Heidrun Albrecht. Es handle sich um mehrere tausend Kröten und andere Amphibien.

Durch die intensive Amphibienwanderung herrscht einerseits Gefahr für die Fahrzeuge und ihre Insassen – Stichwort Rutschgefahr. Aber insbesondere gefährdet der Verkehr, auch wenn er langsam fließt, den Bestand der Kröten und anderen Amphibien. „Eine Kröte ist auch dann tot, wenn sie mit nur 30 Sachen überfahren wird“, so Bürgermeister Wolfram Göll. Bei einem Ortstermin im März 2023 habe sich ihm und zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen ein „erschütterndes Bild“ von hunderten toter Kröten geboten.

Dazu kommt, dass einige wenige Zeitgenossen laut Heidrun Albrecht sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und die Krötenretter – darunter auch Kinder – bei ihrer nächtlichen Tätigkeit gefährden. „Es ist im März recht dunkel im Aurachtal, und leider verhalten sich einige wenige Autofahrer sehr unvernünftig“, so Albrecht.

An der relativ kurzen Gemeindestraße Rudelsdorf-Barthelmesaurach kommt erschwerend hinzu, dass wegen des Geländeprofils keine Krötenfangzäune möglich sind – wie sie etwa an der Kreisstraße RH 5 zwischen Barthelmesaurach und Mildach in jedem Frühjahr installiert werden. „Der Waldrand liegt an einer Böschung ein gutes Stück direkt oberhalb der Straße. Da kann man keine Zäune anbringen“, so Bürgermeister Göll.

Die Umleitung sei ziemlich einfach einzurichten, erklärte Wolfram Göll: „Von Barthelmesaurach über die Kreisstraße an der Brennerei vorbei und dann über die Bundesstraße, dann nach Rudelsdorf bis zur Kreuzung am Gasthaus Zwick – und umgekehrt. Der Umweg ist minimal.“ Zudem werde man gemeinsam mit den Krötenrettern versuchen, die Bewohner von Barthelmesaurach und Rudelsdorf direkt zu informieren.

Um die Einschränkung für die Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten, werde die Sperrung strikt begrenzt auf die wenigen Nächte der Hauptwanderungszeit im März, so Göll. Den genauen Zeitpunkt und die genaue Dauer könne man im Voraus nicht nennen, so Heidrun Albrecht. Es komme da vor allem auf die nächtlichen Temperaturen an. Im Jahr 2023 hätte man – theoretisch – die Straße zum Beispiel an sechs Nächten sperren müssen, um den allergrößten Teil der Amphibien zu schützen.

Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben nach kurzer Diskussion zu. Zahlreiche Gemeinderatsmitglieder und Bürgermeister Wolfram Göll dankten Heidrun Albrecht ausdrücklich für ihre wertvolle Arbeit im Sinne des Artenschutzes.

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