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Windkraft

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Ziel: 100 Prozent Bürgerbeteiligung
Der Regionalplan will Anfang 2025 ein weiteres Windkraft-Gebiet ausweisen – Gemeinde will das Gebiet selbst beplanen

Ganz allmählich nimmt der Windkraftausbau in Bayern an Fahrt auf, und das hat Auswirkungen auf Kammerstein. Noch während die Planungen für den Windpark nahe dem Ortsteil Albersreuth mit vier Anlagen laufen, wurde in der Sitzung des Gemeinderats bekannt, dass ein zweites Projekt in den Startlöchern steht. Dieses soll in einem neuen Windkraft-Vorranggebiet im Südwesten der Gemeinde entstehen.

Zum Hintergrund: Im Regionalplan sind sogenannte Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für Windenergie festgelegt, in denen der Bau von Windrädern priorisiert und vereinfacht ist. In Kammerstein gibt es bislang nur das WK85 in einem Waldstück südlich der A6 zwischen Kammerstein und Albersreuth. Dieses Gebiet war bereits 2012 ausgewiesen worden.

Wie Bürgermeister Wolfram Göll nun im Gemeinderat bekanntgab, wird der Planungsverband für die Region Nürnberg Anfang 2025 weitere Windenergiegebiete ausweisen, darunter wohl eines im Bereich Rudelsdorf und der westlichen Grenze der Gemeinde Kammerstein.

Mehr Details sind noch nicht öffentlich bekannt. Die Fortschreibung des Regionalplans 7 / Großraum Nürnberg befinde sich noch in der konzeptionellen Phase, erläutert der Pressesprecher der Regierung von Mittelfranken. Daher könne auch noch nicht gesagt werden, wie viele Gebiete wo im Landkreis Roth liegen sollen. Voraussichtlich im März 2025 soll sich das ändern.

Dennoch war Bürgermeister Wolfram Göll, der die Planungen kennt, in den vergangenen Monaten bereits proaktiv tätig. „Mittlerweile haben wir etwa 74 Prozent der Fläche in Form von Flächensicherungsverträgen gesichert“, teilte Bürgermeister Göll in der Sitzung mit.

Mit der Flächensicherung soll verhindert werden, dass Investoren das Areal direkt von den Eigentümern pachten und einen Windpark nur nach eigenen Vorstellungen errichten, quasi ohne Mitsprache der Kommune. Aufgrund der Rechtslage müsse die Gemeinde zwingend diesen Weg gehen, um die Planungen bestimmen zu können, so der Bürgermeister.

„Es sollen dieses Mal ausdrücklich Bürgerwindkraftanlagen werden, mit einer Bürgerbeteiligung von 100 Prozent“, betonte Wolfram Göll. Im WK85 hatte das nicht geklappt. Dort hatte sich die Firma BayWa r.e. die Fläche gesichert und will die Bürger nur in begrenztem Umfang beteiligen.

Maximal zu 49 Prozent sollen sich Bürger beteiligen dürfen, zudem wurde in der Juli-Sitzung des Gemeinderats der in Aussicht gestellte Bürgerstromtarif für die umliegenden Haushalte als verhältnismäßig teuer kritisiert. Unter anderem deshalb hatte eine Mehrheit des Gemeinderats im Juli das Einvernehmen zu dem Projekt verweigert. Inzwischen steht fest: Sofern bei der Prüfung keine sachlich-rechtlichen Verweigerungsgründe auftauchen, wird das Landratsamt Roth das Einvernehmen der Gemeinde ersetzen und damit das Projekt ermöglichen.

Zuvor wurde der BayWa r.e.-Windpark im WK85 noch einmal dem Kammersteiner Gemeinderat zur Stellungnahme vorgelegt. „Ist die Idee, wenn man den Antrag oft genug in den Gemeinderat bringt, wird sich das Ergebnis schon ändern?“, fragte Regina Feuerstein dazu ungehalten. Mein Einverständnis wird das Projekt nicht bekommen, weil wir von der BayWa immer noch nichts schriftlich zur Bürgerbeteiligung haben“, meinte Frank Bongartz, bevor der Windpark erneut mit 4:12 Stimmen abgelehnt wurde.

Auf eine positivere Grundstimmung stieß dagegen der potenzielle zweite Windpark im Südwesten der Gemeinde. In trockenen Tüchern ist allerdings noch nichts. Zuerst soll am Montag, 18. November, um 19.00 Uhr im Bürgerhaus eine Informationsveranstaltung für Bürger stattfinden.

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