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Vogelmayer

Vogelmayer
Beste Unterhaltung für Hirn, Herz und Lachmuskeln
Der niederbayerische Kabarettist Vogelmayer begeisterte das Publikum in Kammerstein – Feiner Humor und tolle Lieder

Der niederbayerische Kabarettist Vogelmayer hat bei seinem Auftritt im Kammersteiner Bürgerhaus das Publikum restlos begeistert. Dabei bestach der Musikkabarettist, der eigentlich Thomas Mayer heißt, mit einer unterhaltsamen Mischung aus Gaudi, bayerischer Mundart, guter Musik und seiner unverkennbaren Liebe zur Heimat.

Eins ist sicher: Seit diesem Abend hat der niederbayerische Kabarettist wieder ein paar Fans mehr.

„Heutzutags ist es gar nicht leicht, blöd zu sein – weil die Konkurrenz so groß ist“, war vielleicht einer der grundsätzlichsten Sprüche vom Vogelmayer, die dem Publikum in Erinnerung bleiben werden. „Bei manchen Leuten denkst dir schon: Hat der jetzt eine spezielle Ausbildung oder ist der von Natur aus so blöd?“ Die Zuschauer hielten sich den Bauch vor Lachen. „Der Herr hat‘s Hirn regnen lassen, aber manche hatten anscheinend einen Schirm dabei“, lautete Vogelmayers metaphysische Erklärung dafür, ehe er zum Abschluss-Spruch kommt: „Wenn alles immer blöder wird, ist es wichtig, dass man lacht, weil‘s Lachen im Leben vieles leichter macht.“

So war sein ganzes Programm in Kammerstein gestrickt: Gemeinsam einen schönen, unterhaltsamen und humorvollen Abend verbringen. Mit viel Witz und hintersinnigem Humor, stets vollem Körpereinsatz und Hingabe löste der Vogelmayer immer wieder Lachsalven aus. Er ist eine Rampensau, wie sie im Buche steht – ein bayerisches Original, das man erlebt und gesehen haben muss.

Mit seiner über 20-jährigen Bühnenerfahrung und dem feinen Gespür für die Leute ließ er schon von den ersten Zupfern auf seiner Gitarre an keine Distanz zum Publikum aufkommen. Zudem hatten auch seine Zuhörer die einmalige Chance der Situation erkannt, in diesem kleinen, fast schon intim-familiären Ambiente einen ganz tollen, wunderschönen Abend zu erleben.

Zumal der Vogelmayer seine Lieder und Sprüche nicht auf grob-derben Klamauk aufgebaut hat, sondern lieber mit Hintersinn, Doppeldeutigkeit und Witze mit Nachbrennereffekt agiert. Von Anfang an bezog der Vogelmayer die Gäste in sein Programm mit ein. Mit seinem hintersinnigen Humor und den – oftmals nicht ganz so leicht zu durchschauenden – Wortspielereien traf er genau den Nerv der Anwesenden.

Sogar tiefe philosophisch-absurde Einsichten auf dem Niveau eines Karl Valentin offenbarte der Vogelmayer dann und wann – etwa mit dem Sinnspruch: „Das Schwierige am Nixtun ist, dass‘d net weißt, wanns‘d fertig bist.“ Dabei sei auch innerhalb Bayerns das Humor-Niveau durchaus unterschiedlich: „Für einen Witz, wo‘s im Bayerischen Wald vor Lachen unterm Tisch liegen, kriegst in München eine Anzeige“, bemerkte er. Dankbar sei er immer für sein Publikum, sagt der Vogelmayer dann etwas hinterhältig: „Ein typisches Kabarett-Publikum: Irgendwo zwischen gepflegt aussehen und gepflegt werden.“

Das Spannungsfeld zwischen Mann und Frau lotet er unter anderem mit einer Biergarten-Szene aus: „Fragt der Kellner: Wollen Sie ein Bier für Ihren Freund? Ja, sagt die Frau, das ist ein fairer Tausch.“ Über die Beziehung zu seiner Frau erzählt er: „Wir haben jetzt bei Meinungsverschiedenheiten ein neues System. Wir werfen eine Münze. Bei Kopf hat meine Frau recht. Bei Zahl darf ich – mich entschuldigen.“

Geschichten aus dem Alltag in Bayerisch-Absurdistan verleihen dem Abend die Würze: „Treffen sich zwei. Sagt der eine: Neulich hab ich in München einen getroffen, den hab ich schon seit 30 Jahren nicht mehr gesehen. Sagt der andere: Aber das ist noch gar nichts. Neulich hab ich in Freising einen getroffen, den hab ich überhaupt noch nie gesehen.“

Der Vogelmayer spielt gerne mit der deutschen Sprache in Mundartform, und bei so einem Spruch wie „Arm ist, was aus der Schulter wächst“ muss sich das Publikum bis zum ersten herzhaften Lacher erst mal an diese Denkweise gewöhnen. Auch beim Wort „Umfahren“ meint er je nach Betonung auf der ersten oder der zweiten Worthälfte jeweils etwas Anderes. Der Abend mit ihm ist zur Musik und zum Humor zugleich auch ein amüsanter Sprachkurs für bayerische Mundart, bei der er sein Publikum direkt mit einbezieht.

Die Lieder des Kabarettisten waren sehr unterschiedlich: Manche waren eher nachdenklich und besinnlich, andere machten einfach nur Spaß. Auch die Zwischentexte und Anekdoten, meist dem Alltagsleben entsprungen, sorgten für vergnügliche Heiterkeit und Lachorgien. Während er beispielsweise beim „Schwarz-weißen Ritter“ die Lachmuskeln strapazierte, besang er in seinem Hit „Dahoam“, was Heimat ausmacht: „Dahoam des is koa Ort, dahoam des is a G'fui“.

„Wir haben anscheinend genau ins Schwarze getroffen“, bilanzierte  Bürgermeister Wolfram Göll nach dem Auftritt, nachdem das Publikum mit seinem Jubel mehrere Zugaben erhalten hatte. „Nach dem schönen Erfolg beim Musiksommer 2023, wo der Vogelmayer schon vor unserer Freiluft-Tribüne beste Unterhaltung geboten hat, haben wir ihn hier einmal zu einem Solo-Abend ins Bürgerhaus eingeladen. Und es war wieder ein tolles Erlebnis!“

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