Zu zwei ganz besonderen Geburtstagen durfte Bürgermeister Wolfram Göll Ende März gratulieren: Hildegard Rösner wurde 100 Jahre alt, Maria Lehner feierte ihren 101. Geburtstag. Beide Frauen erfreuen sich bester Gesundheit und eines robusten Humors. Kurios außerdem: Beide Damen haben an unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen Geburtstag, und beide wohnen in Haag.
„Recht viel Glück, Erfüllung, Freude, stabile Gesundheit und Gottes Segen“ wünschte der Bürgermeister beiden hochbetagten Damen im Namen der Gemeinde – und natürlich auch persönlich. Sowohl Frau Rösner als auch Frau Lehner sind nicht nur geistig überaus rege, sondern auch körperlich ziemlich fit.
Obwohl die Lebensgeschichten von Hildegard Rösner und Maria Lehner sehr unterschiedlich verlaufen sind, zeigen sich beide sehr zufrieden mit ihrem Leben, geradezu entspannt, man könnte auch sagen: harmonisch und im Reinen mit sich und der Welt.
Einen neuen Rasenmäher und eine neue Waschmaschine habe sie sich letztes Jahr gekauft, berichtet Hildegard Rösner stolz. „Womit soll ich denn sonst waschen und meinen Rasen mähen?“, meint sie mit hintergründigem Lächeln. All diese und viele weitere Arbeiten verrichtet sie nämlich noch selber in ihrem Haus und ihrem Garten in Haag.
Ebenso kocht Hildegard Rösner sehr häufig, und zwar sehr gut und mit Akribie, wie ihre Tochter Brigitte Güthler erzählt. Überhaupt hätten ihre Schulkameraden sie immer beneidet um die tollen Spezialitäten aus Rumänien, die in Franken damals unbekannt gewesen seien, so die Tochter: Gefüllte Paprika, gefüllte Weinblätter, Krautwickel sowie Brotaufstrich aus Zucchini oder gebratenen Paprika.
Sehr präsent erzählt Hildegard Rösner, die Jubilarin, die dramatische Geschichte ihrer Flucht und Vertreibung aus ihrer Geburtsregion, der Dobrudscha in Südost-Rumänien, bis an die Grenze zwischen Böhmisch und Bayerisch Eisenstein, wo die Amerikaner die ganze Familie mit dem Satz „Bayern is full“ abwiesen und den Russen übergaben, die sie dann umgehend nach Rumänien zurückschickten. Eine mehrmonatige Odyssee schloss sich an, erneut über Rumänien – zu Fuß! – ging es dann anschließend doch noch irgendwie nach Deutschland.
Schon seit den 1950er Jahren wohnt Frau Rösner in Haag, blickt zurück auf ein harmonisches Familienleben – und ist letztlich sehr zufrieden mit ihrem Leben. „Es ist schön hier in Haag“, lächelt sie. Zum 100. Geburtstag kam die ganze Familie zu Besuch, musizierte und sang fröhliche Lieder zu phantastischem Gebäck und anderen Spezialitäten. „Viel Glück und viel Segen“ erscholl von allen Gästen zu Ehren der Jubilarin. Bürgermeister Göll sang zudem das rumänische Geburtstagslied „La mulți ani cu sanatate“. Sodann verewigte sich Hildegard Rösner im Goldenen Buch der Gemeinde Kammerstein, das der Bürgermeister mitgebracht hatte.
„Wird scho wieder“, so lautet seit Jahrzehnten das General-Motto der ältesten Bürgerin der Gemeinde Kammerstein, Maria Lehner, ebenfalls aus Haag. Auch an ihrem 101. Geburtstag lebt sie danach. Noch mit 95 stand sie auf dem Kartoffel-Erntewagen und packte voll mit an. Wehleidigkeit oder Trägheit sind ihr von jeher ein Graus. Immer das Positive sehen, immer den Kopf hoch: Mit diesem Motto überstand sie alle Krisen.
Morgens schläft die Mutter relativ lange, berichtet Sohn Thomas Lehner. „Ich bin ja auch in Rente“, kommentiert Maria Lehner listig. Gegen Mittag geht sie dann über den Hof hinüber zu Sohn und Schwiegertochter in den Neubau zum gemeinsamen Mittagessen. Dazu gibt es immer eine Tasse Espresso. „Der schmeckt mir, der gibt mir Kraft“, meint Frau Lehner. Mittlerweile war Frau Lehner schon dreimal im Kammersteiner Bürgerhaus zur Corona-Impfung.
Zusammen mit Sohn Thomas, Schwiegertochter und den Enkelinnen genoss sie ihren 101. Geburtstag auf der Terrasse im herrlichen Sonnenschein. Für die Gemeinde gratulierte neben Bürgermeister Wolfram Göll auch dessen Stellvertreter Andreas Lippert, gewissermaßen ein Nachbar in Haag.
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„Wird scho wieder“, lautet das Lebensmotto von Maria Lehner – auch an ihrem 101. Geburtstag.
Herzliche Glückwünsche zum 100. Geburtstag: Jubilarin Hildegard Rösner und Bürgermeister Wolfram Göll.