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Kläranlage Haag deaktiviert

Kläranlage Haag
Ersten großen Schritt erledigt
Kläranlage Haag deaktiviert – Abwasser fließt bereits provisorisch nach Schwabach

„Wir handeln konsequent und rasch: Nun haben wir einen großen Erfolg im Abwasserbereich gelandet“, bilanziert Kammersteins Bürgermeister Wolfram Göll die jüngsten Baumaßnahmen im Abwasserbereich erleichtert.

„Die Kläranlage Haag ist bereits deaktiviert. Das Haager Abwasser fließt bereits jetzt über eine leistungsstarke Tauchpumpe provisorisch nach Schwabach. Damit haben wir die erste große Aufgabe erledigt, die uns das Wasserwirtschaftsamt gestellt hat.“

Nun reißen Bagger die bisherigen Gebäude der Kläranlage Haag ab. An deren Stelle entsteht in den nächsten Wochen ein modernes Pumpwerk. Auch sämtlicher Klärschlamm ist bereits aus den beiden Haager Klärbecken abgefahren worden. Das frühere Nachklärbecken der Kläranlage wird verfüllt werden, das frühere Vorklärbecken wird künftig als Regenüberlaufbecken fungieren.

„Schon seit 2024 wird bereits das Abwasser des Autohofs Schwabach-West über den 2023/24 gebauten Mischwasserkanal zur Kläranlage Schwabach abgeleitet. Diese Maßnahme hatte die Kläranlage Haag bereits um rund 40 Prozent entlastet“, erklärt der Chefplaner des Projekts, Diplomingenieur Andreas Lippert. „Im Juni dieses Jahres wurde nun die Druckleitung zwischen der Kläranlage Haag und dem Autohof fertiggestellt und Ende Juli auch in Betrieb genommen. Seit dem 31. Juli 2025 wird sämtliches Abwasser der Kläranlage Haag zur Kläranlage Schwabach gepumpt.“

Wie Ingenieur Lippert erklärt, ermöglicht die provisorische Abwasser-Pumpe zusammen mit der Druckleitung nach Schwabach nun den kompletten Umbau der Kläranlage Haag: „Vorerst mit einem provisorischen Pumpwerk, damit jetzt der Rückbau der Kläranlage Haag und der Neubau des planmäßigen Pumpwerks samt aller sonstigen Umbauten erfolgen kann. Nach bereits erfolgter Klärschlamm-Entsorgung haben nun die Abbrucharbeiten begonnen.“

In der ehemaligen Kläranlage Haag kommen die die Abwässer der Dörfer Kammerstein (Nordseite), Schattenhof und Haag einschließlich der beiden Haager Gewerbegebiete zusammen. Wenn die bisherige Kläranlage Haag völlig umgebaut sein wird, kommt die Kläranlage Poppenreuth dran – übrigens mit derselben Prozedur. Sogar das Pumpgebäude in Poppenreuth wird baulich das gleiche sein wie in Haag. Allerdings ist hier keine so lange Pumpleitung nötig, weil rund 300 Meter entfernt bereits ein Leerrohr neben der Kreisstraße RH4 liegt.

Das Abwasser aus Poppenreuth wird dann über den Aurachtalsammler in die Kläranlage Roth gepumpt werden. In der Kläranalage Poppenreuth sammeln sich die Abwässer von Kammerstein (Südseite), Neppersreuth und Poppenreuth. Poppenreuth und Haag und alle angeschlossenen Dörfer bilden zusammen die Abwasseranlage Kammerstein, in der wegen der unumgänglichen Baumaßnahmen demnächst Verbesserungsbeiträge von den Anschlussnehmern erhoben werden müssen.

Das Wasserwirtschaftsamt hatte die Gemeinde Kammerstein Mitte 2024 vor die beinah unlösbare Aufgabe gestellt, bis Ende 2025 die Kläranlagen Haag und Poppenreuth aufzulassen und das Abwasser nach Schwabach beziehungsweise Roth zu pumpen. Eine weitere Verlängerung der wasserrechtlichen Einleitungserlaubnisse nach 2008, 2013 und 2018 wurde definitiv ausgeschlossen.

„Dieser enge Zeitplan setzt uns natürlich gewaltig unter Druck“, erklärt Bürgermeister Wolfram Göll. „Aber wir geben wirklich alles und bauen ohne Verzögerung, selbst wenn wir es nicht pünktlich bis Silvester schaffen sollten. Das Wasserwirtschaftsamt weiß das und goutiert unsere Anstrengungen.“

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